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Bislang misst man die Herzaktivitäten eines Fötus im Mutterleib mit dem Ultraschall. Doch diese Methode hat ihre Grenzen in Sachen Aussagefähigkeit. In der Jenaer Firma Supracon wird nun an einem Verfahren gearbeitet, bei dem ein Magnetokardiogramm die Signale des Fötus-Herzens genauer aufzeichnet. "Im Laboraufbau funktioniert das Verfahren. Aber für die Kliniktauglichkeit werden wir wohl noch zwei Jahre brauchen", sagt Matthias Meyer, kaufmännischer Vorstand der jungen Firma, die im Technologie- und Innovationspark ihren Sitz hat.

Im Jahr 2001 wurde das Unternehmen aus dem Institut für Physikalische Hochtechnologie ausgegründet, ein halbes Jahr später zu einer kleinen Aktiengesellschaft umgewandelt.  
 
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Hochempfindliche Sensoren sind das Arbeitsgebiet von Supracon, Sensoren, die man auf vier Grad Kelvin (minus 269 Grad Celsius) abkühlen muss, damit sie ihre ultimative Empfindlichkeit haben. Für diese Kühlung werden Kryostaten genutzt. Das sind Elemente, die mit Helium gekühlt werden und ähnlich wie eine Thermoskanne funktionieren. "Das ist natürlich ein hoher Aufwand, deshalb werden die Sensoren nur dort eingesetzt, wo es sich am Ende lohnt, wie etwa in der Medizintechnik oder in der Geophysik", erläutert Matthias Meyer. Als Beispiel in der Medizintechnik nennt Meyer das Magnetokardiogramm (MKG). Das allgemein übliche Elektrokardiogramm misst nur die Ströme, die an der Haut ankommen. Mit dem MKG indes können berührungslos auch Potenziale aufgezeichnet werden, die sich ausschließlich innerhalb des Herzens bilden.

In der Geophysik können die Sensoren von Supracon zur Messung des Erdmagnetfeldes und seiner Ungleichmäßigkeiten verwendet werden. Verwendet werden dafür im Prinzip die gleichen Sensoren wie beim MKG. Gemessen werden kann direkt von der Erdoberfläche aus oder auch mit Hilfe eines Sensors, der von einem Hubschrauber oder einem Flugzeug transportiert wird.

Die Sensoren bestehen aus einer Reihe von Metall- und Metalloxidschichten, die auf eine Scheibe aufgebracht werden. "Die Technologie zur Herstellung dieser Sensoren beherrschen außer uns nur noch zwei kommerzielle Hersteller auf der Welt", sagt Matthias Meyer nicht ohne Stolz. Derzeit bewege sich Supracon in einer "Nische", baue und verkaufe nur Komponenten wie die Sensoren, die dazu gehörende Elektronik und Software. "Wir wollen uns aber dahin entwickeln, auch Komplettsysteme anzubieten", so Meyer.

25.08.2005  
 
 
 
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