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Neuigkeiten 2019

Supracon verliert Gründervater und Wegbereiter

 
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Am 25. Dezember 2018 hat sich der Lebensweg von Prof. Dr. Hans-Georg Meyer vollendet. Mit ihm verliert die Jenaer Supraleitungsgemeinschaft einen ihrer Pioniere, unermüdlichen Gestalter und bedeutsamen Förderer.

Prof. Meyers Lebensweg begann im beschaulichen Vogtland im Deutschland der Nachkriegszeit. Geboren kurz vor der Teilung Deutschlands am 19.08.1949 in Plauen, verlebte er eine unbeschwerte Kindheit in Pausa. Als Sohn eines Buchhalters und einer Packerin wuchs er in einfachen Verhältnissen auf und entwickelte in der Schulzeit ein Interesse an den Naturwissenschaften. Parallel zur Erweiterten Oberschule in Zeulenroda durchlief er eine Facharbeiterausbildung zum Maurer.

Nach Erlangung des Hochschulreife und Beendigung der Lehrausbildung ging er 1968 nach Jena, um dort an der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) ein Physikstudium aufzunehmen. Seit 1973 arbeitete er in der Abteilung Detektorenphysik, der Sektion Physik der Friedrich-Schiller-Universität sowohl in der Lehrer- und Diplomphysikerausbildung als auch in der Erforschung der Theorie der Supraleitung und des Josephsoneffekts. Wichtige Lehrmeister dieser Zeit waren Prof. Albrecht und Dr. Krech.

1981 legte er seine Dissertation „Beiträge zur Theorie der Stromamplituden und des Rauschens von Josephsonelementen“ vor. Er wird zum Gruppenleiter Supraleitertheorie und hält Vorlesungen zur Supraleitung und zum Josephsoneffekt.
1991 folgte die Habilitationsschrift „Über die Dynamik der schwachen Supraleitung an einzelnen Josephsonkontakten und in vielkomponentigen Anordnungen“ und zwei Jahre später wird er zum Privatdozenten berufen.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wechselte er an das aus dem Physikalisch-Technischen Institut hervorgegangene Institut für Physikalische Hochtechnologien (IPHT). Unter Leitung von Prof. Hönig wurde die Abteilung Kryoelektronik als einzige ohne eigene Tradition im Vorgänger-Akademieinstitut neu ins Leben gerufen. Mit Unterstützung seiner Kollegen half er der Abteilung tatkräftig, schnell im Wissen um supraleitende Bauelemente auf ein national und international konkurrenzfähiges Niveau zu gelangen.

Hans-Georg Meyer, seit 1994 als Abteilungsleiter fungierend, entschied weitsichtig nicht nur eine Fabrikationslinie für oxydische Hochtemperatur-Supraleiter, sondern auch eine Niobtechnologie für traditionelle Tieftemperatur-Supraleiter aufzubauen. Die unter Prof. Albrecht in der Detektorenphysik der FSU begonnene Forschung auf den Gebieten SQUID Magnetometrie, Josephson-Spannungsnormal und supraleitende Kantenbolometer wurde unter Hans-Georg Meyer am IPHT erfolgreich zu hoher internationaler Anerkennung und Reputation geführt. Im Jahr 2009 wurde ihm von der FSU Jena der Titel außerplanmäßiger Professor für angewandte Physik/Festkörperphysik verliehen.

Eine wichtige Überzeugung in seinem Forscherleben, war es, nicht bei der Grundlagenforschung stehen zu bleiben, sondern zu einem praktischen Nutzen der Forschungsergebnisse zu gelangen, also theoria cum praxi. Diese Denkweise mündete in der Supracon AG, die er als Gründervater beförderte und über viele Jahre bis zum Schluss mit Rat und Tat unterstützte.

Nach seiner Pensionierung setzte er seine Tätigkeit für die Abteilung Quantendetektion im IPHT fort, bis die Nachfolgerin Frau Prof. Dr. Schmidt berufen und im Amt war. Prof. Meyer forderte stets viel Einsatzwillen und Leistungsbereitschaft von seinen Mitarbeitern, am meisten aber von sich selbst.

Hans-Georg Meyer hat eine beeindruckende Lebensleistung vollbracht. Er war und ist uns ein Vorbild. Achten und ehren wir ihn, indem wir seine Wege weitergehen.

Mitarbeiter der Supracon AG
 
 
 
 
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